So, erstmal guten Tach hier. Mein Abend erfuhr eine wunderschöne Wendung als ich in der Bibliothek sitzend eine Twitter-Nachricht von @formprim (der lustige Deckname keines geringeren als 'form' persönlich) erhielt. Sie beinhaltete den Ritterschlag für mich als Blogger: Eine Prelistening-Advanced-Promo-Copy seines Albums (Mixtape würde ich das nicht nennen).
Angesichts der unglaublichen Vielfalt des formschen Werks bin selbst ich als selbsternannter Gonzojournalist quasi überfordert. Liebgewonnen hab' ich den Kerle durch sein großartiges Interview auf Hiphopist: Schuld war die schwäbische Sprachmelodie, außerdem die Anekdoten und deren lebhafte Schilderung. Dann kam "Das Geben eines Ficks in Zeiten der Keinfickgebung" samt Video - direkt gebloggt (durch zwischenzeitliche Blogzernichtung aber zerlöscht) - hat mich umgehauen. Dann bin ich, ich meine über Twitter, auf das Ficko-Magazin gestoßen. An diesem ist form mindestens stark beteiligt, wenn nicht sogar Gründer bzw. Maestro-Redakteur (die Recherche wäre mir möglich, ist aber nicht nötig). Und das Magazin samt Claim "für gute Sachen. Und gegen schlechte." hat mir den Rest gegeben - und mich prinzipiell meiner journalistischen Urteilsfähigkeit beraubt.
"Ihr werdet euch noch wünschen, wir wären politikverdrossen" (Track 1 "Und alle so Yeaahh")
vs.
"nicht zum dreh geschafft haben es: sermin, viktor, michael jackson (absage per fax), roland koch (absage per akne)" (Nachspann des obigen Videos)
vs.
Wer die Stasi mag hat ein kurzes Glied
vs.
mein Lachanfall, als ich den Titel des hier zu besprechenden Albums zum ersten mal las
vs.
der abgefahrene Instrumentaltrack 6 "und es kam anders"
vs.
der nicht fassbare Flow, fluoreszierend zwischen weinend, anklagend, wütend, arrogant und geistesgestört
vs. hochkarätige Punchlines auf "Geheimtipp-ex (Tufu-rmx)"
Ich kann das nicht fassen, weder in Worte, noch für mich selbst in einer irgendwie benennbaren Einstellung seinem ganzen Schaffen gegenüber. Und während ich dies schreibe fängt der Track weissichnichwieviel "Quing of freelingsfeelings" an zu laufen, das Intro, der Beat, der erste Vers UND DANN DER CHORUS. Unsäglich krass.
Ich bezichtige jeden, der dieses Album in herkömmlicher Weise zu rezensieren versucht der Amateurhaftigkeit, der Lüge und des Hasses auf irgendetwas Schönes.
Helge Schneider, MF Doom, Franz Kafka, Taktloss, Hagen Rether, Adam Green, nichtlustig.de-Comics, Oskar (der grüne Typ, der in der Sesamstraße im Mülleimer wohnt und immer so cholerisch rumschreit - zumindest hab' ich ihn so in Erinnerung, und das zählt). In diese Reihe würde ich form reinreihen. Nicht aber Poetry Slams. Die mag ich nämlich nicht. Kann nicht erklären warum. Genau wie auch nicht beschreibbar ist, warum die Herren und Comics (jetzt fällt mir auf, da ist ja echt keine Frau dabei) da oben in der Reihe für mich jeweils Gott-ähnlichen Status haben. Die Begründung dürfte jeweils was mit Unterhaltungswert, Wortwitz, Rhetorik, Eigenständigkeit und einzigartiger Stimulation meiner spezifischen Welt im Kopf zu tun haben.
Frei nach form schließe ich mit den Worten "Es ist zum reinschlagen, wie reflektiert ihr seid, entspannt euch doch mal!" und der einstimmig von der Redaktion (mir) beschlossenen Download-Empfehlung. Los, Download! Oder erst kurz reinhören:
Download. Ab 24 Uhr! So, jetzt hier: http://www.fifaform.de/form-Ein_Formel1-Start_ist_eine_Wnn-Wnn-Situation.rar
Anbei Cover und Tracklist:
und Bonus, weil's so schön war:
und noch mehr Buzz und evtl. lebhafte Diskussion auf: Generation Tapedeck und Mixtapesammelstelle
One Response to form - Ein Formel1-Start ist eine Wnn-Wnn-Situation
Jaaa! Form for Presidänt.
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